Unternehmen stehen aktuell vor großen Herausforderungen. Das Konzept des linearen Wirtschaftens wird immer stärker in Frage gestellt. Gleichzeitig herrscht ein hoher Digitalisierungs- und Innovationsdruck. Unternehmen müssen also ressourcen- und kostenschonend wirtschaften, um in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. So viel zur Theorie, doch in der Realität hängt die Planung oftmals hinterher. In vielen Unternehmen gibt es zwar bereits eine Nachhaltigkeitsstrategie, aber das Potenzial wirkungsvoller Maßnahmen wie Green-IT hat die Hälfte der Unternehmen noch nicht erkannt. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von CHG-MERIDIAN unter 1.000 IT-Entscheider:innen in Unternehmen in Deutschland.
Für den „Pulse Check 2023: Green-IT“ hat CHG-MERIDIAN gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Civey eine Umfrage zum Thema Nachhaltigkeitsinitiativen und die Integration ressourcenschonender IT-Hardwarebeschaffung im Sinne einer Kreislaufwirtschaft durchgeführt. Befragt wurden 1.000 IT-Entscheider:innen in Unternehmen verschiedenster Branchen in Deutschland.
Für viele Unternehmen müssten sich Nachhaltigkeitsinitiativen wirtschaftlich rechnen, damit sie überhaupt umgesetzt werden. So gaben 37,2 Prozent der Befragten an, dass die „Reduktion von Betriebskosten“ für sie hauptverantwortlich sei für das Vorantreiben solcher Projekte. Dicht gefolgt von der „Sicherung langfristiger Geschäftsfähigkeit“ (35,5 Prozent), und mit etwas Abstand den „Gesetzlichen Anforderungen und Regulationen“ (29,0 Prozent).
Auch bei der Frage nach den Hürden zur Umsetzung einer nachhaltigen IT-Hardwarebeschaffung scheint Wirtschaftlichkeit das KO-Kriterium zu sein. So belegten „Zweifel an der wirtschaftlichen Rentabilität“ (27,2%), die „Verfügbarkeit entsprechender Lieferanten“ (23,1%) und „begrenzte finanzielle Ressourcen“ (22,9%) die ersten drei Plätze der Prioritätenliste deutscher Unternehmen.
Viele Unternehmen haben die Potenziale wirkungsvoller Maßnahmen wie nachhaltiger IT-Hardwarebeschaffung noch nicht erkannt. So sieht knapp die Hälfte der Befragten diese nicht als Hebel, um die Nachhaltigkeitsbilanz des Unternehmens zu verbessern. Nur rund 30 Prozent der IT-Expert:innen sehen in Green-IT auf Basis einer Kreislaufwirtschaft schon einen Mehrwert. Ein Grund dafür ist , dass nur jede:r Fünfte den Anteil der CO2-Emissionen kennt, den die Herstellung von IT-Geräten ausmacht. Gemessen am gesamten Lebenszyklus der Geräte beträgt dieser Anteil 75 Prozent.
„Hier ist Aufklärung gefragt“, sagt Wagner. „In einer gemeinsamen Studie mit dem unabhängigen belgischen VITO-Institut 2022 konnten wir belegen, dass durch die Nutzung und Wiedernutzung eines IT-Geräts im Vergleich zum Neukauf drei Viertel der Emissionen eingespart werden können.“
Durch die Wiederaufbereitung von IT-Geräten und die Überführung in einen zweiten Lebenszyklus werde die Menge an Elektroschrott und der Bedarf an Neugeräten erheblich reduziert. „Allein im vergangenen Jahr haben wir so rund 924.000 IT-Geräte in eine zweite Nutzung überführt. Das ist ein Gerät alle 35 Sekunden.“